Verschub und Abstapeln der Bahnüberführung Stendal

Eine echte Herausforderung war der Verschub und das Absenken einer 1700 t schweren Bahnüberführung. Nach der Übernahme von Fluidts durch Multilift im Jahr 2014 wurde in Stendal das erste gemeinsame Großprojekt durchgeführt. Die Aufgabe bestand darin, eine 1.700 t schwere Eisenbahnüberführung aus Stahlbeton auf der Osterburger Straße in Stendal um 30,0 m aus der Herstell- in die Endlage zu verschieben und anschließend um mehr als 3,0 m in die finale Position abzusenken. Die eng gesetzte Sperrpause, in der das alte Brückenbauwerk abgerissen, die Baugrube vorbereitet, das neue Bauwerk fi nal abgesetzt und die neuen Gleise verlegt werden mussten, stellte eine besonders hohe Herausforderung an Personal und Equipment, so dass auf der Baustelle rund um die Uhr gearbeitet werden musste.

Aufgabenstellung

  • •Aufgabe: Verschub einer Eisenbahnüberführung von der Herstell- zur Endlage und anschließendes Absenken der Stahlbetonkonstruktion in die finale Position.
  • •Lösung: 81 m Fluitds-Gleitbahnelemente sowie 12 Stk. Fluitds-Lastmodule á 250 t und 2 hydraulisch betriebene Verschubeinrichtungen. Dazu diverse Multilift-Stahlträger in verschiedenen Längen, 10 Stahlstapelblöcke á = 3,0 m Höhe und diverse Mobilkran- und Transporttechnik 
  • •Verschubstrecke: 30,0 m
  • •Absenkhöhe: 3,0 m 
  • •Gesamtgewicht: ca. 1.700 to
  • • Durchführung: Multilift Görlitz & Fluidts

Verschub

Beginnend mit dem Aufbau des Verschubequipments unterhalb des Bauwerks wurden unter beengten Platzverhältnissen die Einzelteile in die beiden Spundwandkammern verbracht und die insgesamt 12 Lastmodule direkt an der Unterseite der Stahlkonstruktion montiert. Nach Herstellung der Baugrube wurden die Gleitbahnen auf beiden Seiten komplettiert. Der Unterbau bestand dabei aus mehreren Stahlrundrohrstützen sowie einer vollfl ächigen Stahlträgerlage. Nun konnte mit dem Verschub der Stahlbetonkonstruktion begonnen werden: Alle 12 Lastmodule hoben das Bauwerk in sekundenschnelle vom Untergrund ab. Mittels den beiden hydraulisch arbeitenden Verschubeinheiten „schwebte“ der Koloss dank der nahezu reibungsfreien Fluidts-Technik die Gleitbahnen entlang. Nach nicht mehr als 30 Minuten waren die 30,0 m Verschubweg schon geschafft und der Überführungsbauwerk stand ca. 3,0 m über seiner finalen Endlage.

   

Der 1.700 t schwere Stahlbetonkoloss „schwebt“ die 30 m Verschubweg über die beiden Gleitbahnen.

 

Schematische Darstellung

Absenken

Mit den an den Konsolen der Widerlagerwände montierten 2 x 5 Hydraulikhebern mit einer Tragkraft von je 250 t wurde das Bauwerk auf den 3,0 m hohen Stapelblöcken abgesetzt und das Verschubequipment zurückgebaut. Nun ging es in einem kräfte- und zeitaufwendigen Absenkvorgang Schritt für Schritt nach unten, bis schlussendlich die finale Endlage erreicht wurde.

 

Stück für Stück wurde der Koloss abgesenkt...bis er schlussendlich auf dem Planum abgesetzt werden konnte.